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in einer herrlichen Lage, am Ausgange des Neckar-
thales, berühmte Universität. — Mannheim (46,000
E.), an der Mündung des Neckars, die bevölkertstz
Stadt Badens.
c) Das Königreich Württemberg
umfaßt das Gebiet am Oberlaufe der Donau und am
Neckar, dem Hauptflusse des Landes. Im W. wird es
vom Schwarzwald begrenzt; der südöstliche Theil wird
vom schwäbischen Jura oder der Rauhen Alb
bedeckt.
Württemberg wird in 4 Kreise getheilt.
Städte. — Stuttgart (92,000 E.), Haupt- und
Residenzstadt, am Nesenbach, 4 Km. vom Neckar,
zwischen wald- und weinreichen Hügeln; Mittelpunkt
des süddeutschen Buchhandels. — Am Neckar liegen:
Tübingen (9,000 E.), Landes-Universität; Eßlingen
(18,000 E.), große Maschinenwerkstätte; Cannstatt
(12,000 E.), mit Mineralquellen; und Heilbronn
(19,000 E.), bedeutend durch Handel und Fabriken.
Ludwigsburg (12,000 E.), zweite Residenz nn-
weit des Neckar. — Reutlingen (14,000 E.), sehr ge-
werbsleißig. — Ulm (26,000 E.), 2 Km. unterhalb
der Mündung der Jller in die Donau, die hier schiff-
bar wird.
d) Das Königreich Bayern
besteht aus zwei getrennten, sehr ungleichen Theilen.
Der größere Theil liegt östlich von Württemberg, der
kleinere (Rheinbayern oder die Pfalz) westlich
vom Rhein, im N. von Elsaß-Lothringen.
Der Hanpttheil wird von Gebirgen begrenzt und
durchzogen: Im S. erheben sich die Alpen; im O.
zieht der Böhmerwald; im N. streichen das Fichtel-
gebirg, der Frankenwald und das Rhöngebirge.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
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Wieland an sein en Schwiegersohn Heinrich Geßner in Zürich.
Weimar, den 20. Mai 1796.
Die Mama ist wieder hergestellt, liebste Kinder, und wir reisen künftigen
Montag von hier ab, über Jena, Rudolstadt, Coburg nach Bamberg, von
da über Erlangen nach Nürnberg, von Nürnberg über Ansbach, wo ich den
alten Dichter Uz*) — einen der vorzüglichsten Männer in Deutschland, be-
suchen will, dann über Ellwangen und Aalen nach Ulm, von Ulm nach
Biberach, von Biberach den geradesten Weg, wiewohl durch lauter elende
Nester, nach Schafshausen, und von da über Eglisau recta in die'arme
unserer geliebten Geßnerfamilie. Da wir uns in Bamberg und Nürnberg,
und vornehmlich in Biberach, mehr oder weniger, aber doch immer eine nicht
bestimmbare Zeit aufhalten werden, so ist nicht nur an kein Entgegenfahren,
sondern selbst an kein Entgegenreiten zu gedenken. Damit wir aber doch
unsere Lieben nicht überfallen wie ein Dieb in der Nacht, so will ich sowohl
von Nürnberg als von Biberach aus schreiben, damit Ihr den vermuthlichen
Tag unserer Ankunft zu Schaffhausen ungefähr berechnen könnt. Wollen
uns dann die Herren Gebrüder Geßner, gleich den Dioskuren Kastor und
Pollux, auf ihre Gefahr bis Eglisau entgegenreiten, so find sie willkommen;
aber die theure Geßner-Mama, meine hochgeliebte Freundin und Schwester,
bitte ich, was ich bitten kann, und der jungen Frau Charlotte Geßner
mache ich's Kraft meines unverlierbaren väterlichen Ansehens zu einer heiligen
Pflicht, uns nicht entgegenzufahren, sondern sich so ruhig wie nur immer
möglich zu Hause zu halten, und ihre gefühlvolle Seele mit Weisheit zu
stärken und gegen alles Uebermaß dergestalt zu verwahren, daß uns die
selige Stunde des Sehens und Wiedersehens ja durch keinen widrigen Zufall
verkümmert werde. Und so leben Sie denn alle wohl bis zu diesem Augen-
blicke des süßesten Genusses, dessen das menschliche Herz fähig ist! Wir rücken
Ihnen mit der frohesten Ahnung entgegen. Die Witterung läßt sich heute
um vieles besser an; die Luft wird milder; die Natur gewinnt ein lächelndes
Ansehen, alles grünt und blüht, die Nachtigallen singen uns aus allen Büschen
entgegen, und kurz! künftigen Montag um diese Zeit sind wir zu Saalfeld,
acht Meilen von Weimar. Tausend zärtliche Grüße und Umarmungen von
Mama, den Schwestern, den Brüdern, Karl und Wilhelm, und Eurem
liebenden Vater W .. .
Jean Paul an Elise von der Necke in Dresden.
Bayreuth, den 25. Nov. 1819.
Ich wäre nicht werth, so reiche Stunden des schönsten und reinsten
Daseins mit Ihnen genossen zu haben, wenn ich nicht meiner geliebten Frau
einige ähnliche Minuten davon bei Ihnen zuzuwenden suchte durch dieses
Blättchen. Sie macht ohnehin jetzt eine Reise des Schmerzens, zum Grabe
*) Uz war Direktor des Landgerichts in Ansbach, und starb 1796, 76 Jahre
alt, 8 Tage vor dem Datum dieses Briefes.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Geßner Heinrich Nürnberg Gebrüder_Geßner Kastor Charlotte_Geßner Karl Karl Wilhelm Jean_Paul